ICT
DATA PROTECTION & ARCHIVIERUNG
Backup und Archivierung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt:
„Munich, we have no problem!“
Der Schein trügt: Auf den ersten Blick wirkt das bayerische Örtchen Oberpfaffenhofen so beschaulich, dass man kaum glauben mag, dass sich hier das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Pendant zum NASA-Raumfahrtzentrum in Houston/Texas, befindet. Von Matthias Hintenaus, Managing Director Central & Eastern Europe bei Atempo.
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och damit nicht genug: Seit Inbetriebnahme des Columbus-Moduls im Februar 2008 ist das Deutsche
Raumfahrt-Kontrollzentrum (German Space Operation Center bzw. GSOC) als Teil des DLR die wichtigste Institution der bemannten europäischen Raumfahrt. Hier laufen Daten aus Experimenten, Überwachung und Betrieb des europäischen Forschungslabors Columbus der Internationalen Raumstation ISS zusammen. Der ausfallsichere Betrieb, zu der auch die Sicherung und notfalls schnelle Wiederherstellung dieser Daten gehört, entscheidet über das Image und auch den Erfolg der deutschen wie europäischen Raumfahrtprojekte.
Extreme Sicherheitsanforderungen und Projektdauer über Jahrzehnte
Die Sicherheit der Columbus-Daten – bestehend aus Sprach-, Video- und Messdaten – anhand von Zertifizierungen und Tests steht dementsprechend an oberster Stelle. Hinzu kommt, dass die Raumstation 365 Tage im Jahr Rundumbetreuung benötigt und Ausfallzeiten von Systemen auf ein Minimum reduziert werden müssen. Doch das zu Beginn des Projekts installierte Storage Area Network und das Backup-Konzept auf Grundlage einer Tape Library und einer File Sharing / HSM-Lösung für das hierarchische Speichermanagement erwiesen sich bereits nach kurzer Betriebszeit als instabil und schwer administrierbar. Ein ausfallsicherer Betrieb war somit nicht gewährleistet. „Das und mangelnde Servicemöglichkeiten haben dem alten System das Genick gebrochen. Wir arbeiten in der Luft- und Raumfahrt mit extremen Sicherheitsanforderungen, die bereits die Installation von Standardsystemen zur Herausforderung machen“, so Dr. Rolf Kozlowski, stellvertretende Leitung der Abteilung Kommunikation und Bodenstationen beim DLR. „Sollte ein System ausfallen, würde die ganze Welt auf uns schauen. Deshalb entschieden wir uns nach dem ersten Betriebsjahr des Columbus-
Moduls an der Raumstation, einen Ersatz für den gesamten Storage-Bereich samt Backup und Archivierung zu suchen.“ Die neue Architektur sollte jedoch bis zum Ende des Columbus-Projekts tragfähig sein, das derzeit bis ins Jahr 2020 angedacht ist.
Lokaler Telefonsupport als Alternative zu Remote-Zugriff Auf einer IT-Fachmesse kamen die Storage-Verantwortlichen des Columbus-Kontrollzentrums mit dem Atempo-Partner ASSISTRA ins Gespräch. Kurz darauf präsentierte das Systemhaus dem DLR sein Storage-Gesamtkonzept sowohl für das Prime- als auch das Backup-Rechenzentrum. „Besonders positiv war, dass uns schon vor der eigentlichen Beauftragung ein Testsystem zur Verfügung gestellt wurde, mit dem wir unsere Erfahrungen mit dem Atempo Time Navigator und der Speicherhardware sammeln konnten“, erinnert sich Dr. Kozlowski. „Dadurch konnten wir unsere Vorschläge auch gegenüber unserem Auftraggeber, der Astrium Bremen, durchsetzen.“
Bei der Auswahl der Backup-Lösung stand ein zentrales Backup- und Archivierungskonzept im Vordergrund: „Das GSOC ist in sechs eigenständige Subsysteme aufgeteilt, die auf insgesamt 14 File-Systeme auf der Storage-Hardware zugreifen können. Idealerweise passt der Atempo Time Navigator für diese interne Struktur wie angegossen, da wir für jedes Subsystem bis
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