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ICT


DATA PROTECTION & ARCHIVIERUNG


zu vier verschiedene Backup-Policies einrichten können. Dadurch können wir unterschiedliche Backup-Strategien festlegen, die Backupdatenmengen gleichmäßig über die Zeit verteilen und Engpässe ausschließen.“


Ein weiterer Pluspunkt war der lokale Support nicht nur durch ASSISTRA, sondern auch durch Atempo selbst. „Ein Remote- Zugriff auf die Systeme ist bei uns durch die Sicherheitsstandards nicht möglich, doch die Support-Mitarbeiter von Atempo sitzen in Deutschland und sind telefonisch jederzeit erreichbar. Das war uns besonders wichtig, da wir in der Vergangenheit mit dem Follow- the-Sun Support unseres alten Anbieters und ständig wechselnden Ansprechpartnern aus aller Herren Länder zu kämpfen hatten.“


Rollierendes Backup mithilfe automatischer Policies


Heute arbeitet das DLR mit einem NAS-Cluster auf der Basis von zwei Hitachi HNAS Köpfen in Kombination mit USP VM Speichersystemen – im Prime- und gespiegelt im Backup-Rechenzentrum. Die Migration der Daten aus dem Altsystem läuft derzeit noch über das einstige Testsystem, bestehend aus zwei HNAS Köpfen mit einer Hitachi AMS 2300, das nach Abschluss für die Satellitenmissionen des DLR verwendet werden soll. Die Daten aus der Raumstation kommen somit über die etwa 45 Server des Prime-Rechenzentrums sowie über die NAS-Appliance auf die Speichersysteme, von wo aus sie wiederum über die NAS-Appliance auf das identische System im Backup-Rechenzentrum repliziert werden.


Das Backup des gesamten Speichersystems wird zentral mit dem Atempo Time Navigator vorgenommen. Die Software sichert die Daten auf der Hitachi USP VM im Backup-Rechenzentrum täglich inkrementell auf eine Tape Library mit 400 TB nativer Kapazität und nimmt alle zwei Wochen ein Full-Backup für jedes Subsystem vor – jeden Tag für eines der 14 File-Systeme. Die Daten des aktuellen und des Vorjahres verbleiben auf dem Primärspeicher, wo sie notfalls von den Speicheradministratoren über die intuitive Softwareoberfläche des Atempo Time Navigator wiederhergestellt werden können. Insgesamt ergibt sich so eine gesamte Full-Backup Datenmenge von rund 20 TB. Sobald die Migration der Daten aus dem alten SAN abgeschlossen ist, wird darüber hinaus mit der Archivierung der Daten mithilfe der Archivierungssoftware Atempo Digital Archive begonnen, die vor kurzem ebenfalls auf dem Backup-Server implementiert wurde und auf ihren Einsatz wartet. Denn die Archivierungsrichtlinien des


DLR schreiben eine Vorhaltung der Daten bis zehn Jahre nach Beendigung des Columbus-Projekts vor, also bis 2030 – falls das Projekt nicht verlängert wird. Sämtliche Daten, die älter als diejenigen des Vorjahres sind, werden dann mithilfe von Atempo Digital Archive zur Speicherplatzoptimierung komplett von dem Diskspeicher auf die kostengünstigeren Bänder der Tape Library verschoben.


Operation am offenen Herzen erfolgreich verlaufen „Durch die Optimierung der Datenspeicherung und -sicherung haben wir die Anzahl der Ausfälle deutlich reduziert – und die damit verbundenen Kosten auch. Durch unsere neue Backuparchitektur können wir unsere Daten nun jederzeit schnell wiederherstellen und im Notfall auf den Support vertrauen“, zieht Dr. Kozlowski sein Fazit. „Es ist uns gelungen, das lebenswichtige Storage-System des GSOC im laufenden Betrieb zu ersetzen, ohne dass die Raumstation etwas davon bemerkt hat. Wir haben es geschafft, ein Projekt mit einer derart hohen Komplexität und Größenordnung effizient abzuwickeln. Ohne das große Engagement aller Beteiligten wäre das nicht möglich gewesen.“ Und Dirk Neumann von ASSISTRA fügt hinzu: „IT-Prozesse für die Raumfahrt aufzusetzen – das ist schon etwas Einzigartiges!“


Industrie Wissenschaft / Weltraumorganisation


IT-Umgebung Software: Atempo Time Navigator und Atempo Digital Archive Hardware: Hitachi Data Systems HNAS 3080 Cluster Platform, 2 x Hitachi Data Systems USP VM, Hitachi Data Systems HNAS 3080 Cluster Platform und AMS 2300 als Migrationssystem, Overland NEO 8000 Tape Library mit 400 TB nativer Kapazität


Herausforderung


Backup und Archivierung sowie die gesamte Storage-Umgebung muss den extremen Sicherheitsanforderungen der Luft- und Raumfahrt gerecht werden.


Ziel


Die neue Backup- und Archivierungsarchitektur sorgt im Notfall für schnelles Disaster Recovery der Daten


Ergebnis £Zentrales Backup- und Archivierungskonzept, das den extremen Sicherheitsanforderungen gerecht wird


£Ausfallsicherer Betrieb durch zuverlässiges Backup und schnelles Recovery


£Abbildung der Subsysteme über verschiedene Backup-Policies und File-Systeme


£ Anwender können Backup-Daten selbst wiederherstellen £ Archivierung der Daten bis zehn Jahre nach Abschluss des Projekts £ Lokaler Support anstatt wechselnde Ansprechpartner


Zitat „Wir arbeiten in der Luft- und Raumfahrt mit extremen Sicherheitsanforderungen, die bereits die Installation von Standardsystemen zur Herausforderung machen. Sollte ein System ausfallen, würde die ganze Welt auf uns schauen.“ Dr. Rolf Kozlowski, stellvertretende Leitung der Abteilung Kommunikation und Bodenstationen beim DLR


October 2011 I www.dcsdach.info 23


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