ALBUMREVIEWS:
TRASH FASHION FEUERZEUG THE SECRET MACHINES ANTONY & THE
„Night Of Error" „Drive Fast And Crash“ „The Secret Machines" JOHNSONS
"So what's it all about then? It's a rave Sacre Bleu! Feuerzeug aus Lausanne Zeitmaschine an und zurück in die „The Crying Light“
Dave, just lots of people, in a room, chauffent la jeunesse mit ihrem vernebelten Siebziger! Wir begegnen Wer lachen will, geht bitte in den
spreading love and listening to tunes, QOTSA-inspirierten, grungenden Pink Floyd in der „Meddle“-Phase, Keller. Antonys Stimme ist das
it's a rave Dave!" Eigentlich wäre das Rock. Gesungen wird jedoch in schweben an Led Zeppelin vorbei und Geräusch, wenn Herzen zerbrechen,
Debüt der vier Londoner mit diesem Englisch und auf den herzigen treffen Superwarze Lemmy mit seiner TIPPS DES MONATS und lässt sich eine Seele nicht durch
Zitat aus ihrem eigenen Song schon Akzent wird verzichtet. Stattdessen ersten Band Hawkind. Doch warum seine Songs erlösen, gibt es für sie
abgehandelt, denn viel mehr will die lässt man Gitarren und Melodien sind wir hier? The Secret Machines keine Hoffnung mehr. Grosse Namen
Musik nicht sein. Und genau darin liegt sprechen. Oder: donnern. Bereits der sind Schuld! Doch nicht alles mieft (Lou Reed, Rufus Wainwright, Boy
der Kniff: Trash Fashion wollen nicht anspruchsvoll sein, Kritiker Opener „Should I Be Your Enemy“ verblüfft mit einer Intensität, nach Retro auf dieser Scheibe. Das US-Trio baut auch immer George) wie auf seinem 2005 mit dem Mercury Music Prize
begeistern oder Teil der NME-Hype-Army werden, sondern die besser zu nächtlichen Saufgelagen passt als zu lauen wieder zeitgemässe Klanghäppchen und entzückende ausgezeichneten Vorgängeralbum „I Am A Bird Now“ braucht
zZz einfach ihren durchgeknallten Pop-Rock-Rave auf möglichst viele Frühlingsabenden mit der Familie. „We're Not An Answer“ Ohrwurmmelodien wie bei „Now You're Gone“ in die überlangen der englische Chansonnier nicht mehr. Klavier und Streicher Leute loslassen. Und da ist auch schon der zweite Kniff: „Night Of
meinen die Welschen im gleichnamigen Titel, wenn nach Songs ein. Was bleibt, ist ein beachtlicher, leicht scheinen ihm die einzigen Freunde; „The Crying Light“ ist das „Running With Error” gehört eigentlich nicht ins traute Heim auf den trauten
erfrischend heissem, neuen Sound gefragt wird. Sind sie es effektüberladener Mix aus Progressive- und Psychedelic Rock erhoffte Meisterwerk geworden, doch ein wohl dosiertes will Plattenspieler, sondern auf die nächste Electro-Trash-Orgie im
The Beast" aber wohl doch. (le) mit Indie-Anleihen. (daz) es sein. Nur zu spielen, wenn die Nacht am tiefsten ist. (rec) verschwitzten Kellerclub. Und zwar laut. (rez) Wer das mag, mag auch: Queens Of The Stone Age „Songs For Wer das mag, mag auch: Archive „You All Look The Same To Me“, Wer das mag, mag auch: PJ Harvey „White Chalk“, Scott Matthew
Ein Schlagzeug, eine Orgel, Wer das mag, mag auch: Shitdisco „Kingdom Of Fear”, Hadouken The Deaf“, Fu Manchu „Start The Machine“, Nirvana Pink Floyd „Meddle“, Steve Hackett „Voyage Of the Acolyte“. „Scott Matthew“, Rufus Wainwright „Release The Stars“
ein paar Effektgeräte sowie „Music For An Accelerate Culture” Does It Offend You, Yeah? „You „Nevermind“
viel Selbstironie – und fertig Have No Idea…”
ist zZz! Die beiden durchge-
knallten Holländer dreschen ALASKA VINCE RAY AND THE B. SCIENCE FAXTION RAZORLIGHT
sich im Schnellzugtempo „Something In Between“ “Zombie Radio” „Living On Another „Slipway Fires“
durch vier Jahrzehnte Unter- À-la-Ska, der Name ist Programm. The Cramps auf Amphetamin nebst Carl Frequency“ Dass Johnny Borrell mit seinen Melodien
grundkultur. Einmal faucht Die neun hüppschen Züribuebe sind Perkins auf Thai-Pillen, ohne den Rocka- Felsen zum Schmelzen bringen kann, Funklegende Bootsy Collins hat eine
Alan Vega von Suicide, dann hört man Ian Curtis murmeln nämlich der zwinglianische Ska- Psychobilly-Fokus zu verlieren. Soweit die bewies er 2006 mit „Razorlight“. Doch neue Band. Oder auch nicht. Ob der
und plötzlich schaut auch noch Jim Morrison vorbei. Export schlechthin. Echt imfall: Im Beschreibung der Voodoo-Rocker-Band die Indie-Band sucht nun mit dem dritten ehemalige Parliament-Bassist mit rund um die lebende Rock'n'Roll-Legen- Album das Bad im Mainstream – und
Neben schwerem New-Wave-Geschütz kokettieren zZz Dezember 2008 war die Band für eine Science Faxtion nun eine Supergroup de Vince Ray. Krämpfe auf Speed? Was geht beinahe unter. „Slipway Fires“
immer mal wieder mit dreckigem Garagen-Sound der kurze Tournee in Russland unterwegs nicht besonders wohlig klingt, erweist oder nur Spassprojekt am Start hat, ist scheitert gewissermassen daran, dass
Sechziger und lassen zwischendurch rosa Bubblegum- und verabschiedet sich bald für zwei nicht bekannt. Zumindest hat er mit es in den ersten zwei Songs – der Wochen nach good auld Britain. Mit sich als ausgezeichnete Stimulation auf
Blasen platzen. Das Resultat ist zuerst leicht verstörend, Buckethead, Chuck D und weiteren Pianoballade „Wire To Wire“ und dem melancholischen „Hostage ihrem zweiten Album „Something In Between“ zwingen uns den Sympathikus. Mit dem Cover „What's
dann aber höchst unterhaltsam und verdammt kult- Inside A Girl", zeigen Vince und seine Knochenschüttler, dass Mitmusikern ein paar Namen, die man sich gerne als „feat.“- Of Love“ – mehr verspricht, als es danach halten kann. Vieles wirkt Alaska aber, das Bier aus der Hand zu legen und einen Piña
verdächtig! (daz) besagte Cramps auch auf peppigen Stoff einen prima Kick drauf Sticker auf die CD klebt. Das Experiment aus Funk, Metal, Rap nicht zu Ende gedacht, „Tabloid Lover“ ist zu stumpf, „North Colada zu bestellen. Denn entgegen dem Bandnamen wurde
Wer das mag, mag auch: Joy Division „Unknown Pleasures“, hätten. Entsprechend klingt das Album; mit harten Drums und und Electro gelingt den crazy scientists teils spektakulär, London Trash“, eine Abrechnung mit dem Berühmtsein, quält sich auf die Scheibe ordentlich Reggae, Rocksteady und
Interpol „Turn On The Bright Lights“, Quit Your Dayjob „Tools Gitarren-Licks entsteht ein rhythmischer Sturm, der die Koteletten manchmal verpufft die Mischung aber auch im Reagenzglas. mit Klischees und „Monster Boots“ stampft orientierungslos vor sich Karibikflair gepackt. Schnell schmelzende Eiswürfel und
For Fools“ gedeihen lässt. Unschwer zu erahnen, geht es in „Zombie Radio" Knapp vorbei an der Wunderdroge. (pat) hin. Die kleinen Gesten (wie etwa „60 Thompson“), die ein Album fliegende Cocktailschirmchen sind bei den groovenden Songs meist um kurlige Kreaturen, böseböse Mädchen, Skelette und coole Wer das mag, mag auch: Infectious Grooves „The Plague That gross machen, sind zu selten. Für die Erwartungen, die „Slipway
garantiert. (gsh) Fires“ geschürt haben, gibt's Ernüchterung. (dave) Büsis in zu schnellen Autos. (lance) Wer das mag, mag auch: Untote, Makes Your Booty Groove“, Incubus „S.C.I.E.N.C.E.“, Red Hot
Wer das mag, mag auch: Open Season „Here We Go“, Nguru Nekromantix „Return Of The Loving Dead“, The Space Cadets Wer das mag, mag auch: Hot Hot Heat „Elevator“, Manic Street Chili Peppers „Freaky Styley“
„Songs From The Boondocks“, Phenomden „Fang ah“ Preachers „Know Your Enemy“, The Fratellis „Here We Stand“„Astrobilly Rockin'”, Mad Sin „Survival Of The Sickest”
MARYGOLD FALL OUT BOY ELECTRIC BLANKET THE SHAKY HANDS …AND YOU WILL KNOW
„My Bow, My Arrow, „Folie à Deux“ „How Much Peanut „Lunglight" US BY THE TRAIL OF
My Target” Hatte die US-Band Fall Out Boy bei Butter” Brillant, aber leicht schizophren DEAD „Century Of Self“ihrem letzten Erfolgsalbum "Infinity On mutet das neue Album der Shaky
Nach der mehrmonatigen Konzert- Jööö! Nein wirklich: Jööööö!!! Gut, Trail Of Dead schlagen gerne Hotel-High" noch Jay-Z und John Mayer als Hands aus Portland an. Was sich eben
pause melden sich Marygold zurück wenn eine CD bei Bussi Records zimmer kurz und klein, ihre Songs kön-Gitarrist für die Zwischendurch-Single noch mit zeitlosem Folk und ein- nen aber nicht gross genug sein. Auch
und im Gepäck haben sie ihr drittes erscheint, kann sie einfach nur honig-, „Beat It“ zu Gast, so warten die vier gängigen Indierock-Melodien in den auf „Century Of Self“ heisst der Mind-
Studioalbum; ein schweres, zuweilen Bombast-Rockmusiker aus Chicago äh, erdnussbuttersüss sein. Und im Gehörgängen festgekrallt hat, tönt im estanspruch für die Songs ‚episch'.
bedrückendes und stets betörendes diesmal mit Gastbeiträgen von Lil' Gegensatz zum 2006er-Erstling der nächsten Moment nach einer Anord- Eröffnet wird mit „Giants Causeway“,
Indietronic-Werk. Die fünf Luzerner Wayne, Debbie Harry, Panic At The Berner Synthie-Popper Electric nung von Tönen und Geräuschen, die einem imposanten Instrumentalstück.
packen Ihnen Track für Track einen Disco und den Gym Class Heroes auf. Blanket ist das zweite Album auf weite man lieb gemeint gerade mal noch „sperrig“ bezeichnen kann. Irritiert schaut man sich das von Conrad Keely komplett mit
riesigen Brocken aus Instrumenten- und Synthieklängen auf Die Gäste mischen aber alle aus gutem Grund mit: FOB Strecken eine ganze Puderdose sanfter. Auf „How Much Peanut blauem Kugelschreiber gezeichnete, wie direkt aus der Die Gitarre zeigt die 60er im Zerrspiegel, Gesang ist hin und
die Schultern und treiben Sie an Gitarrenriffs und punkten mit gutem Songwriting und zynischen Texten, als hätte Butter“ serviert die Band um Frontfrau Helenka Danis liebevoll Unendlichen Geschichte herausgezauberte Cover nochmals an. hergerissen zwischen Flüstern, Kreischen und Heulen.
Klavierklängen entlang in ein sphärisches Licht, das Sie zur Elvis Costello himself im Studio vorbei geschaut. Ah, Moment, pure, rosafarbene Zuckerwatte. Leider ist die etwas fettarm und Es folgen treibendere Stücke, die zeitweise stark an die „Lunglight“ ist Experimentierfeld und Kunstwerk, ist rau und
jeweils nächsten Nummer transportiert. Manchmal hat er auch. Der Altmeister greift bei „Watch A Catch, Donnie“ darum wünschten wir uns an der einen oder anderen Stelle pompösen Rockopern von „Worlds Apart“ (2005) erinnern. hypnotisch, ist Wahnsinn in Mikrodosis. (clp)
überladenes, dafür sehr nahrhaftes Futter für den persönlich zum Mikrofon. Für Fall Out Boy der Ritterschlag etwas mehr Bärendreck. (shy) Besonders hervorzuheben: „Insatiable One“ und „Insatiable Wer das mag, mag auch: The Who „Mary Anne With The Shaky
Melancholiker in Ihnen. (shy) schlechthin. (saw) Wer das mag, mag auch: Lykke Li „Youth Novels”, Ra Ra Riot „The Two“, Keely singt zum Piano. Und das wunderschön. (le)Hand”, The Strokes „This Is It”, Clap Your Hands Say Yeah „Some
Wer das mag, mag auch: Muse „Showbiz”, Radiohead Wer das mag, mag auch: Good Charlotte „Good Morning Revival“, Rhumb Line“, Imogen Heap „Speak For Yourself“ Wer das mag, mag auch: Dredg „El Cielo“, Blackmail „Aerial Loud Thunder”
„Amnesiac“, Mañana „Interruptions“ Lit „Lit“, Paramore „Riot“ View“, Oceansize „Effloresce“
macht Joel LaRocka
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