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Achtung Deutsch! Lesen Leseverständnis 3


Abhängen Der Himmel ist grau. Regen fällt auf den schmutzigen Schnee. Die Straßen und Plätze Berlins sind jetzt äußerst ungemütlich. Doch wohin kann man gehen? Zu Hause ist es langweilig. Wo kann man ein paar Freunde treffen? Eigentlich hat man gar nichts vor. Viele Jugendliche in Berlin haben ungewöhnliche Orte als Treffpunkt entdeckt. Zum Beispiel Orte, die eigentlich zum Einkaufen bestimmt sind. „Abhängen“ heißt diese Art des Nichtstuns.


Für Robert, Steffen, Johannes und ihre Clique ist die Sache klar: sie treffen sich in einem Einkaufszentrum. Diese „Shopping-Malls“ sind nach amerikanischem Vorbild in den vergangenen Jahren in Berlin entstanden. „Wir sind so ziemlich jeden Tag hier“, erzählt Marco, 15. „Meist gehen wir so auf blauen Dunst hin“, ergänzt der 15-jährige Adrian. Konkrete Pläne haben sie selten. „Abhängen“ kann ganz schön anstrengend sein.


„Wir treffen uns immer in der obersten Etage. Dort haben wir den besten Überblick“, sagt Johannes, 15. Sein Lieblingsort ist ein Einkaufszentrum an der


Frankfurter Allee im Stadtteil Friedrichshain. Von ganz oben kann man sehen, wer unten kommt. An einer Stelle bleiben die Jugendlichen selten. Mal ziehen sie durch die Gänge, kaufen mal hier etwas oder schauen dort. Einen besonderen Blick haben die Jungs natürlich auf die Mädchen geworfen. Die kommen meistens paarweise zum „Abhängen“. Warum er nun herkommt? „Tussen anmachen“, sagt der 16-jährige Steffen ganz offen. „Ich komme nur her,


wenn ich Single bin und eine neue Freundin suche“, erläutert Robert, 16. Das klingt so, als ob er aus jahrzehntelanger Erfahrung spricht. Auch die anderen Jungen möchten gerne mit Mädchen ins Gespräch kommen. „Wir sehen sie auf der Rolltreppe. Dann versuchen wir ihre Aufmerksamkeit zu erreichen“, beschreibt Johannes seine Taktik. Auch die beiden 15-jährigen Freundinnen Jenny und Jessica sind oft im Einkaufszentrum unterwegs. „Natürlich um Jungs kennen zu lernen“, sagen sie. „Zwischen vier Uhr nachmittags und sechs Uhr abends sind wir hier“, erzählen sie. Was alle dort machen? Quatschen, flirten, Eis essen, ’ne Cola oder Süßigkeiten holen. Und durch die Etagen ziehen, vor die Tür des Einkaufszentrums, ins Nachbargebäude. „Manchmal gehen wir auch von hier aus ins Kino oder in einen Jugendklub“, erzählt Steve. Spannung bringen die Katz-und-Maus-Spiele mit den Wachleuten. Denn in vielen Einkaufszentren sieht man die Jugendlichen nicht so gern. „Die verärgern unsere Kundschaft und schüchtern ältere Leute ein“, sagen die Wachleute. „Gar nicht wahr“, meinen Patrick und seine Kumpel. Sobald einer der Wachmänner auftaucht, teilt sich die Gruppe. Zwei oder drei Jugendliche gehen in die eine Richtung. Andere fahren per Rolltreppe nach unten. Wiederum zwei oder drei verschwinden in einem Geschäft oder auf der Straße. Den einen oder anderen erwischt es trotzdem: „Die haben mir für ein halbes Jahr Hausverbot gegeben“, erzählt Martin. Den Grund erzählt er nicht. Doch er nimmt den Vorfall nicht gerade ernst. „Meine Mutter arbeitet hier; die bringt das wieder in Ordnung“, meint er und zuckt mit den Schultern.


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